Einloggen via uID
Der Koffer ist gepackt. Morgen reisen wir zurück. Ein letztes Mal ist unsere 10. Klasse zusammen, dann wird es sie nicht mehr geben. Komisches Gefühl. Ob alle so denken? Vor zehn Jahren haben wir mal Buchstaben gemalt und Wörter schreiben gelernt. Nun liegt die Prüfung der mittleren Reife hinter uns. Soll man darauf stolz sein? Und was liegt vor uns? Theoretisch weiß das jeder. Aber wer weiß denn, ob der Beruf, den er gewählt hat und den er lernen will, für ein Leben lang der richtige sein wird? Vorgestern konnten wir weder zum Waldsee noch in die Berge, es goss in Strömen. Da habe ich mir dieses dicke Heft im Laden gekauft, ich will ein Tagebuch führen. Versucht habe ich es früher schon öfter, habe es aber immer wieder aufgegeben. Vor allem will ich über unsere elfte Klasse schreiben, dann auch über den Chemiebetrieb in unserer Stadt, wo ich in die Lehre gehe. In drei Jahren habe ich dann das Abitur in der Tasche und bekomme dazu noch mein Diplom als Chemiefacharbeiter. Gleich darauf studiere ich Chemie an der Universität und arbeite vielleicht in zehn Jahren schon an der Herstellung biochemischer Maschinen. Vielleicht werde ich nach zehn Jahren dieses Tagebuch lesen und überprüfen, was aus mir geworden ist. Gestern haben wir in unserer Jugendherberge Abschied gefeiert. Es war eigentlich nicht nur Tanz; wir haben den Plattenspieler in den Saal geholt und jede Platte dreimal abgespielt, in den Pausen aber gingen wir hinaus und blickten nachdenklich auf die kleinen Dörfer hinunter, in Gedanken nahmen wir Abschied von der 10. Klasse.
die Prüfung der mittleren Reife - экзамен по окончании 10-го класса es goss in Strömen - шел проливной дождь etwas aufgeben - зд.: бросать, прекращать какое-л. занятие die Jugendherberge - молодежная туристическая база