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In dem kleinen süddeutschen Städtchen Marbach wurde 1759 Friedrich Schiller geboren. Der Junge war begabt und lernte fleißig. Er lebte zu einer Zeit, da Deutschland in mehr als 300 kleine Staaten zersplittert war. Im Lande herrschte eine despotische feudale Gesellschaftsordnung, und der 13-jährige Friedrich wurde gegen seinen Willen in die Militärschule des Herzogs gesteckt. Dort studierte er Medizin. Seine glückliche Kindheit hatte damit ein Ende, denn auf der Militärschule durfte man kein offenes Wort reden. In den acht Jahren, die Schiller auf der Militärschule verbrachte, lernte er den Despotismus hassen. Hier entstand Schillers erstes Drama "Die Räuber" (1781). "Gegen die Tyrannen!" stand auf dem Titelblatt des Werkes. Das war der Kampfruf, mit dem der junge Dichter in die Welt trat. Schiller sitzt am Schreibtisch in seinem ärmlichen, kleinen Zimmer. Er hat vor einigen Monaten die Militärschule beendet und ist jetzt Regimentsarzt des Herzogs von Württemberg. In einer Ecke liegen die letzten Exemplare seiner "Räuber". Er hat sie heimlich drucken lassen und an einige Theaterdirektoren gesandt. Und da kommt endlich ein Brief aus Mannheim. Der Direktor des Mannheimer Nationaltheaters will die "Räuber" aufführen. Nach Mannheim, sofort nach Mannheim! Aber der Herzog hat ihm streng verboten, die Grenzen Württembergs zu überschreiten und die deutschen Nachbarländer zu besuchen. Trotzdem wird er zur Erstaufführung hinfahren, gegen den Willen des Herzogs. Dann kommt der 13. Januar 1782. Das Theater in Mannheim ist bis auf den letzten Platz besetzt, als Schiller die Loge betritt. Der Dichter ist aufgeregt. Werden die Zuschauer sein Drama richtig verstehen?
zersplittert sein - быть раздробленным hassen - ненавидеть der Regimentsarzt - полковой лекарь